Arbeiten mit Steadicam®

 

Vorbereitung der Filmkamera

 

1. Die Filmkamera wird drehfertig gemacht:

— Filmmaterial einlegen (möglichst ganze 120m Rollen, damit beim Kassettenwechsel das Gewicht gleich bleibt.)
— gewünschte Brennweite einsetzen (Objektiv mit Zahnkranz Modul 0,8. Bitte auf Leichtgängigkeit des Schärfenringes achten.)
— Videoauspiegelung

Bitte vorher testen
— ob Videoassist auf Monitor das ganze Sucherbild zeigt
— ob Sucherbild möglichst ganzen Monitor ausfüllt
— ob sich Bild focusieren lässt
— ob Format [16/Super16] richtig ist.
— Stromversorgung des Videoassist möglichst aus Kameraakku.
— BNC Ausgang für FBAS Signal an Steadicam
— Leichtstütze mit 15mm Rohr oder 19mm Rohr an Kamera zum Anklemmen von Servomotoren
— Aufsteckakku an Kamera (Arri SR3 / AATON XTRprod)
— Moviecam SL/ARRI435-535 werden aus dem Steadicam versorgt

2. Die Kamera muss vor dem Aufbau des Steadicams drehfertig sein!!!

3. Der Regisseur kann während der Aufnahme über einen kleinen TV Empfänger oder Empfängermonitor die Steadicam Fahrt verfolgen. Eine anschließende Kontrolle ist über eine 8mm Videoaufzeichnung am Gerät möglich.

 

Vorbereitungszeit:
Aufbauzeiten: bei vorbereiteter Kamera ca. 30 Minuten

 

Was Zeit kostet:
— Wechsel von Objektiven: neu Tarieren, Servomotore justieren, neu balancieren
— Wechsel der Kassette und des Akkus: neu Tarieren
— Wechsel Highmode auf Lowmode: bei vorbereiteter Kamera ca. 10 Minuten

 

Einschränkungen durch Wind und Abhilfe:
Regen und Wind können das Arbeiten mit Steadicam® beeinträchtigen. Beim Außendreh empfiehlt es sich 2 Abdeckfahnen in der Größe von 1x1m bereitzuhalten. Gegebenen Falls können die Beleuchter/Grips mit den Abdeckfahnen einen Windschatten für das Steadicam® erzeugen. Ich habe zwei California Sunbounce Reflektoren als mögliche Windabschatter bei der Ausrüstung.

 

Objektivhöhe / Lowmode:
Die Objektivhöhe ist durch das System weitgehend vorgegeben entspricht ungefähr der Augenhöhe und läßt sich in bestimmten Bereichen durch Auszug des Post oder durch Senk- oder Hubbewegungen des Steadicam Arms verändern. Größere Hubbewegungen sind in Verbindung mit dem Operator möglich (z.B. Treppensteigen, Lift, Kranfahrt etc.)
Tiefe Objektivhöhen sind durch Lowmode möglich. Dazu wird die Kamera unter dem Steadicam hängend montiert. Beim Lowmodeeinsatz sind spezielle Kameraaufhängungen erforderlich die bestellt und getestet werden müssen. Der Umbau auf Lowmode erfordert ca. 10 Minuten, wenn die Kamera schon mit der Lowmodeplatte versehen ist.

 

Rennen mit dem Steadicam:
Grundsätzlich kann man mit dem Steadicam auch rennen. Die Ausrüstung wiegt je nach Kamera 30 kg und mehr, die bei der Bewegung balanciert werden müssen. Unebenes Gelände schränkt die Schnelligkeit bei der Bewegung ein, vor allem, wenn Stolpergefahr besteht.
Bei Actionszenen gibt es eventuell Alternativen, um schnelle Kamerafahrten auch durch unebenes Gelände mit dem Steadicam® ausführen zu können. Die Überlegungen sollten frühzeitig in die Planung mit einbezogen werden.

 

Funkschärfe und Ton:
Die Genio Funkschärfe arbeitet mit einer Frequenz von 434.675 MHz. Liegen die Funkmikrofone in diesem Frequenzbereich kann es zu Störgeräuschen kommen, jedesmal wenn die Schärfe gezogen wird.

 

Fahrzeug- und Dollyaufhängung:
Das Steadicam kann auch an Fahrzeugen montiert werden. Hierzu ist eine besondere Aufhängung erforderlich, die mit entsprechender Vorbereitungszeit vorher am Fahrzeug getestet werden muß. Die Montage am Dolly erfolgt über den gebräuchlichen Euroadapter.