Modelle

Das erste Steadicam Modell Universal I war für Film und Videokameras geeignet, hatte aus Gewichtsgründen einen sehr dünnen massiven Post und zur Stabilisierung des Sled eine weitere Verstrebung an der Frontseite, an der auch die notwendigen Kabel zum Monitor geführt wurden. Der Monitor mit einer Bilddiagonale von 7 cm war fest im Sled eingebaut.Der Gimbal war mit einem Handgriff versehen, an dem der Operator das Gerät mit einer Hand führte und schwenkte.

 

Beim Modell Universal II wurde der Monitor aus dem Sled herausgenommen und schwenkbar in der Frontverstrebung gelagert. Da er auch umgekehrt eingesetzt werden konnte waren Lowmode Aufnahmen mit umgedrehtem Gerät möglich, bei denen die Kamera unten hängt.

 

 

 

Mit dem Modell Universal III ab Mitte der 80er Jahre kam ein erheblicher Innovationsschub. Der Post war nun dicker, die Verstrebung entfiel aber die außen geführte Verkabelung verhinderte auch weiterhin 360 Grad Schwenks um die Vertikalachse. Der Monitor war über einen Arm schwenk-und drehbar befestigt und die Batterie konnte zur besseren dynamischen Balance vertikal verstellt werden. Der Gimbal wurde besser schwenkbar als die kardanische Aufhängung der Vorgängermodelle. 1989 wurde beim Modell IIIA die Side to Side Verstellung eingeführt und der Post telescopierbar.

 

 

20 Jahre nach Vorstellung des ersten Gerätes kam die Master Serie heraus, bei der neben einem völlig neu gestaltetem Kamerasled auch der Stabilisierungsarm grundlegend verändert und neu patentiert wurde. Das Rig ist kompakt, die Kabel werden innen geführt und alle Verstellungen sind ohne Werkzeug möglich.

 

 

Kaum ein anderes Gerät in der Filmindustrie hat so viele zu Nachbauten und Kopien gereizt und scheinbar liegt es in der Natur der Sache, daß viele Operator meinen, sie müssen das System neu erfinden. Einigen wenigen sind grundlegende Verbesserungen gelungen, so beispielsweise George Paddock mit dem Pro®, das bei vielen Operators als High End System gilt.

 

 

Die Version 5 ist ein Rig  das auf Änderungswünsche des Operator Ted Churchill zurückgeht und in das Anfang der 90er Jahre die Erfahrungen aus vielen Workshops eingegangen sind. Mit einem zwei Zoll dicken, telescopierbaren Post, innen geführten Kabeln und 12, 24 V Spannungsversorgung war es von 1993 an ähnlich wie das Pro ein High End System.

 

 

Das Rig ist eine Weiterentwicklung der Version5 und wurde wie dieses von Christian Betz entworfen und im Jahr 2000 vorgestellt. Erstmals sind bei diesem Gerät die 15mm Rohre der Leichtstütze sowohl in die Kamerabühne und auch in das Sled integriert und helfen durch geschickte Anordnung der Akkus und Zusatzteile eine optimale Massenbalance herzustellen, etwas das allgemien als Dynamic Balance beschrieben wird. Das Rig ist vierfach ausziehbar von 75 bis 175cm  hat Steckplätze für drei 12 Volt Akkus und drei Stromkreisläufe und kann sowohl Kameras mit 12V wie auch mit 24V speisen. Durch Umdrehen der Batterien kann das Rig sehr kompakt gehalten werden. Eine in die Kamerabühne eingebaute Wasserwaage ist auf Knopfdruck in der Nullage kalibrierbar. Alle Verstellungen am Post und Gimbal erfolgen ohne zusätzliche Werkzeuge. Die Verkabelung ist HD-SDI konform und die Spannungsleitungen sind auch für den hohen Stomfluss bei HD-Kameras ausgelegt.

Mit dem Auslaufen der Steadicam Patente erschienen am Markt eine Vielzahl verschiedener Stabilisierungssystem, von denen einige im Glossar vorgestellt und beschrieben werden. Heute ähneln alle modernen Systeme weitgehend dem Rig und verwenden im unteren Bereich 15mm Rohre zum Verschieben der Akkus. Auch das neuere Ultra2c von Steadicam sieht ähnlich aus. Aktuell ist die Version Steadicam M1, die sich vom Rig hauptsächlich durch die Ausführung der Monitorhalterung unterscheidet. Eine zum Post neigbare Stage gibt es beim Rig schon länger.

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