Die Arriflex Story

 Kameramann Gunther Wolf mit seinen Arriflex 35 Kameras, in der Hand hält er das Modell #520, auf das in der Artikelserie besonders eingegangen wird

Im Novemberheft des Film und TV Kameramanns erschien 1987 der erste Teil der Arriflex Story - 50 Jahre Werden und Wirken einer Filmkamera. Über ein Jahr hatte ich dazu Konstrukteure, ehemalige Mitarbeiter, Kameraleute und Zubehörlieferanten interviewt, Fachzeitschriften und Firmenpublikationen ausgewertet und Bildmaterial von Pressestellen und Filmproduktionen eingesammelt. Eigentlich wollte ich zum Themenkomplex einer technischen Erfindung und den Auswirkungen auf die Filmgestaltung eine Promotionsarbeit machen, doch gab es zum damaligen Zeitpunkt an der HfbK in Hamburg keine Promotions-ordnung und auch nicht den Willen, für meinen Sonderfall eine solche aufzustellen. So erschien eine zehn teilige Artikelserie, bei der ich auf alle wissenschaftlichen Anmerkungen und Quellenverweise verzichtete. Viele der Detailinformationen beruhen auf Informationen, die ich von den Beteiligten in den Interviews erfahren habe. Der Text nimmt hin und wieder Bezug zur Jetzt-Zeit mit der die Erscheinungsjahre 1987/1988 gemeint sind. Er entspricht weitgehend der publizierten Fassung aber es sind mehr Bilder eingearbeitet. Inzwischen sind 26 Jahre vergangen und der Stand der Filmtechnik ist heute ein völlig anderer. Dennoch hat der überwiegende Teil der Informationen zeitlos Gültigkeit und mir ist keine so umfassende Dokumentation bekannt, die sich so unmittelbar mit der Entwicklung der Arriflex 35 Fimkamera beschäftigt. Im Verlag der University Press of Mississippi ist 2013 von Norris Pope das Buch  Chronicle of a Camera - The Arriflex 35 in North America, 1945-1972 erschienen, in dem sich der Autor mit dem Einfluss der Kamera auf den amerikanischen Film auseinandersetzt, was sicher eine interessante Ergänzung darstellt, vor allem, weil der grösste Teil der Kameras in den Export gegangen ist.

Als ich 1974 mit 19 Jahren nach München kam mit dem festen Vorsatz, Kameramann und Filmemacher zu werden, da war die Arriflex 35 der Inbegriff für Kino und Film. Ich hatte damals in meinem Zimmer, in dem es ein geliehenes Bett, einen Tisch mit Schreibmaschine und zwei Stahlblechregale gab, eine grosse Kamera auf die Wand gemalt, um mein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Meinen ersten Film - nach einem Versuch auf 8mm - habe ich dann mit der Arriflex 35 gedreht.  

 

Das Bildmaterial dieser Geschichte habe teilweise ich aufgenommen, stammt zum großen Teil auch aus dem Fotoarchiv des Film&TV Kameramanns und wurde der Redaktion von den Firmen und Produktionen zur Veröffentlichung überlassen. Viele Fotos habe ich von Kameraleuten erhalten, die sie mir zur Veröffentlichung für die Arriflex Story zuschickten, mit der Versicherung, daß ihnen die Nutzungsrechte für diesen Zweck zuständen. Unterstützung erhielt ich auch von der damaligen Werbeabteilung von Arnold&Richter.

München, Januar 2014   Hans Albrecht Lusznat


Zum Teil 1 der Arriflex Story